Häufig gestellte Fragen
zum Baustoff Lehm ...

Allgemeines

Die Antworten können nur allgemein gehalten sein, da jeder Untergrund, jede bauliche Situation oder jedes Bauvorhaben sehr individuell ist. Aus diesem Grund, machen Sie bitte mit uns für Ihr spezielles Anliegen einen Beratungstermin aus. So bekommen Sie die genau auf Ihre Bedürfnisse abgestimmten Produkte und kaufen nicht die sprichwörtliche "Katze im Sack".

FAQ - Ihre häufigsten Fragen rund um den Naturbaustoff Lehm

Lehm ist i.d.R. nur für die innen geeignet. Es gibt aber auch Sonderanwendungen (z.B. Lehmstampfwände), die durch geeignete konstruktive Schutzmaßnahmen auch für außen anwendbar sind. Lehm darf nicht dauerhaft Regen bzw. Schlagregen ausgesetzt sein und muß die Möglichkeit haben auch wieder auszutrocknen.

Grundvoraussetzung ist wie bei allen Wandbeschichtungen, dass der Untergrund stabil, trocken, staubfrei, fett- und ölfrei ist. Für viele Untergründe ist auch keine spezielle Vorbehandlung mit Grundierungen notwendig. Auf bestehenden Farbanstrichen wird i.d.R. zuvor eine Grundierung aufgetragen, die speziell auf Lehmprodukte abgestimmt ist. Ansonsten ist zu sagen, dass man fast jeden Untergrund für einen Lehmauftrag vorbereiten kann. Bei der Auswahl des richtigen Schichtenaufbaus beraten wir Sie gerne.

Für Lehm gilt, dass der Untergrund dauerhaft trocken sein muss. Daher ist abzuklären wo die Ursache für Feuchtigkeit im Mauerwerk liegt. Die Ursache ist dann zu beseitigen, bevor der Lehm aufgetragen wird. Lehm kann mit Feuchtigkeit aus der Luft sehr gut umgehen, jedoch nicht mit Wasser, welches entweder aus dem Untergrund stammt oder an den Lehmputz spritzt.

Ob ein Lehmputz trocken ist, lässt sich leicht am Helligkeitsumschlag von dunkel auf hell erkennen. Lehm ist im feuchten Zustand um ein Vielfaches dunkler als trockener Lehmputz. Als Anhaltswert kann pro Tag mit einer Schichtstärke bis 1,5 mm gerechnet werden. Die Trocknung hängt jedoch von vielen Faktoren ab. Vor allem davon wie hoch die Luftfeuchtigkeit und die Querlüftung im Raum ist. Regelmäßiges Lüften während der Trocknung ist daher wichtig. Es ist darauf zu achten, dass Lehmputze nicht zu lange feucht bleiben, da es zu Schimmelbildung kommen kann. In Jahreszeiten mit hoher Luftfeuchtigkeit kann eine Zwangstrocknung mit Luftentfeuchtungsgeräten durchgeführt werden. Wenn Lehmoberflächen nach dem Auftrag schimmeln liegt i.d.R. immer ein Ausführungsmangel vor.

Bei Temperaturen unter +5°C sollte kein Lehm verarbeitet werden.

Frost schädigt Putze jeder Art. Es ist daher unbedingt auf Frostsicherheit bei der Trocknung zu achten.

Die Gewinnung, Verwendung und Entsorgung eines Baustoffes darf die Lebensbedingungen künftiger Generationen nicht belasten. Lehm als Baustoff kann diese Anforderungen erfüllen, da er effizient gewonnen wird, wiederverwendbar ist und abfallfrei verarbeitet wird.

Ja, jedoch sollten Lehmspachtelputze zum Einsatz kommen. Hierzu wird nach dem Auftrag einer Grundierung, um die Haftung zu verbessern und das unterschiedliche Saugverhalten auszugleichen, eine dünnlagige Lehmschicht aufgetragen. Um auf das Raumklima einzuwirken bedarf es vor allem einer möglichst große Oberfläche. Die tiefliegenden Schichten einer große Schichtstärke reagieren nur sehr spät auf Luftfeuchtigkeitsveränderungen im Raum. Somit hat bereits ein Lehmspachtelputz positive Auswirkung auf das Klima und kann Feuchtigkeitsspitzen abfedern.

Bis jetzt sind keine allergischen Reaktionen auf Lehmbaustoffe bekannt.

Lehm bietet aufgrund der geringen Gleichgewichtsfeuchtigkeit von unter 5% den Schimmelpilzen keine Lebensgrundlage. Dies ist erst ab 15% Feuchtegehalt über einen längeren Zeitraum der Fall. Bei der Trocknung von frischen Lehmputzen muss daher auf gute Belüftung der Räume geachtet werden damit der Lehm gut trocknen kann. Weiterhin muss dauernd einwirkende Nässe aufgrund von Bauwerksmängel oder Tauwasserbildung vermieden werden.

Die Haltbarkeit von Lehmputzen steht denen konventioneller Systeme in nichts nach. Im Gegenteil, viele historische Beispiele zeigen, wie dauerhaft der Baustoff Lehm sein kann. Eine mechanische Beanspruchung der Oberflächen führt bei allen Putzsystemen nach und nach zu Abnutzungen. Dass ein Lehmputz vor "Altersschwäche" von der Wand fällt, hat es bislang noch nicht gegeben. Es gibt allerdings Lehmprodukte mit unterschiedlichen Abriebeigenschaften. Bei der Auswahl sollte daher die Nutzung des Raumes mit berücksichtigt werden.

Ja! Es ist dabei aber empfehlenswert, die Lehmputze mit einem Wandglätter zu überspachteln und zu schleifen. Dann wird ein lösemittelfreier Tiefgrund aufgestrichen und anschließend tapeziert. Grundsätzlich stellt sich jedoch die Frage, ob es sinnvoll ist, einen Lehmputz mit einer Beschichtung zu versehen, die z.B. Schimmel einen sehr guten Nährboden bietet.

Putzgrundierungen haben die Aufgabe, Haftvermittlung zwischen Untergrund und Putzsystem herzustellen. Deshalb werden Körnungen zugesetzt z.B. Marmorkorn. Eine weitere, weitaus wichtigere Aufgabe ist jedoch der Ausgleich unterschiedlicher Saugfähigkeiten. Diese liegen immer dann vor, wenn der Untergrund aus verschiedenen Baustoffen besteht, wie z.B. bei verspachtelten Gipsplatten. Werden die unterschiedlichen Saugfähigkeiten nicht angeglichen, kann es - auch bei konventionellen Produkten! - zu einem Abzeichnen des Untergrundes kommen.

Ja! Da es für fast jeden Untergrund eine entsprechende Untergrundvorbehandlungsart gibt. Die alten Putze bzw. alte Farben müssen, sofern sie tragfähig sind, selten entert werden.

Ja! Um raue Strukturen sowie Vertiefungen zu glätten, gibt es spezielle Lehmprodukte zum vorherigen verspachteln und ebnen der Oberfläche. Die ausreichende Haftung wird durch Grundierungen sichergestellt.

Ja! Lehm ist besonders gut geeignet um die Heizleitungen zu umschließen bzw. zu überdecken. Wir bieten auch bereits Lehmplatten mit integrierten Heizleitungen an. Lehm ist zusätzlich in der Lage Wärme sehr gut zu speichern. Zur Vermeidung von Rissen werden Putzarmierungen aus Jute oder Glasseide eingearbeitet.

Lehm kann in jedem Wohnraum eingesetzt werden, der eine übliche Luftfeuchtigkeit von Wohnräumen aufweist. Lehm ist auch für häusliche Bäder und Küchen geeignet. Wird in Bädern der Anteil der gefliesten Flächen auf ein Minimum reduziert so lässt sich dort durch den Einsatz von Lehmputzen das Anlaufen von Spiegeln, Fenstern und kalten Betondecken bzw. Außenecken vermindern. Dies minimiert das Risiko der Schimmelbildung. Lehm ist nicht im direkten Spritzwasserbereich (z.B. Duschkabine) einsetzbar. Bei leichtem Spritzwasseranfall (z.B. am Waschbecken im Gäste WC) kann der Lehmputz durch eine Behandlung mit Wachs geschützt werden. Hierzu gibt es entsprechende Produkte der Lehmputzhersteller. In Küchen und in Räumen in denen z.B. geraucht wird, können Lehmputze Gerüche absorbieren.

Im Grunde können alle diffusionsoffenen Farben auf Lehmputz aufgebracht werden. Um die positiven Eigenschaften des Lehmputzes auf keinen Fall einzuschränken, sollte jedoch ein Farbauftrag mit Lehmfarben, Lehmstreichputzen oder farbigen Lehmspachtelputzen erfolgen.

Grundsätzlich ist Lehm nicht nur für Neu- sondern auch für Altbauten geeignet. Voraussetzung für eine qualitative Sanierung, ob mit oder ohne Lehmbaustoffen, ist jedoch eine Analyse der Gebäudesubstanz und ein darauf aufbauendes Sanierungskonzept, welches allen Anforderungen an die zukünftige Nutzung gerecht wird. Vereinbaren Sie einen Beratungstermin mit uns.

Viele Lehmprodukte lassen sich mit herkömmlichen Putzmaschinen verarbeiten. Dies gilt insbesondere für Grundputze aus Lehm, da hier große Mengen zu verarbeiten sind.

Neben den klassischen braunen Lehmputzen gibt es auch farbige Lehmfeinputze. Diese Putze bilden die sichtbare Deckschicht der Wand und Farbe in einem. Solche Wände sind nach dem Auftrag der obersten Putzschicht bereits fertig und müssen nicht mehr gestrichen werden. Sie können aus über 600 Farbtönen auswählen.

Wir vertreiben ausschließlich hochwertige Lehmprodukte ohne chemische Lösungsmittel, Weichmacher, Konservierungsstoffe und ähnliches. Lehm ist ein Naturprodukt und benötigt solche Schadstoffe nicht. Lehm trägt daher nicht zur Schadstoffanreicherung in der Raumluft bei dichten Gebäudehüllen bei.

Lehm hat die Eigenschaft Schadstoffe aus der Raumluft zurückzuhalten und damit zu filtern. Bei der Aufnahme von Wasserdampf aus der Raumluft werden auch anhaftende Schadstoffe aufgenommen und in der Stuktur des Lehms gefiltert. Lehm trägt daher zu einer besseren Raumluft bei.

Wir vertreiben ausschließlich hochwertige Lehmprodukte ohne Bindemittel auf Kunststoff- bzw. Dispersionsbasis. Durch die ausgewogene Abstimmung der natürlichen Bestandteile kommt Lehm ohne diese künstlichen Zusötze bei ebenfalls sehr guter Abriebbeständigkeit aus. Lehm trägt daher nicht zur Kunststoffanreicherung in unserer Umwelt bei.

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Bauen mit Lehm

Lehmputz